- Rätzel
- Rạ̈t|zel 〈n. 13〉1. zusammengewachsene Augenbrauen2. Mensch mit zusammenstoßenden Augenbrauen[<Ratz als Name verschiedener Tiere mit starkem Gesichtshaar]
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Rạtzel,Friedrich, Geograph, * Karlsruhe 30. 8. 1844, ✝ Ammerland (heute zu Münsing, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) 9. 8. 1904; zunächst Apotheker, studierte später Naturwissenschaften; nach mehrjähriger journalistischer Tätigkeit (Reiseberichte) ab 1880 Professor an der TH München, ab 1886 in Leipzig. In seinen Werken »Anthropogeographie« (2 Bände, 1882-91) und »Völkerkunde« (3 Bände, 1885-88) betonte er die Bedeutung der natürlichen Umwelt für den Menschen. Unter dem Einfluss der Migrationstheorie des Zoologen M. Wagner untersuchte er Verbreitung und Wanderung des materiellen Kulturbesitzes und gab damit wichtige Anregungen für die von seinem Schüler L. Frobenius entwickelte Kulturkreislehre. Zum Begründer der politischen Geographie wurde er v. a. durch sein Werk »Politische Geographie« (1897).J. Steinmetzler: Die Anthropogeographie F. R.s u. ihre ideengeschichtl. Wurzeln (1956);G. Buttmann: F. R. Leben u. Werk eines dt. Geographen (1977);Gerhard H. Müller: F. R. (1844-1904). Naturwissenschaftler, Geograph, Gelehrter (1996).* * *
Universal-Lexikon. 2012.